Das Bienensterben ist in aller Munde und eine Gefahr in vielerlei Hinsicht. Wir zeigen Dir die Gefahren für die Bienen und was jeder mit einfachen Mitteln dagegen tun kann.
Das Bienensterben bewegt die Menschen und hat sogar dafür gesorgt, dass es ein Bürgerbegehren dazu gab. Aber warum bewegt das Thema so viele? Dabei geht es nicht nur um den Honig der Bienen, sondern viel mehr um ihre wichtigen Helferdienste als Blütenbestäuber. Ohne diese wird es schwer, die heutige Artenvielfalt zu erhalten. Wir zeigen Dir neben den Gründen und Auswirkungen des Bienensterbens auch was die Kräuterspirale damit zu tun hat und wie Du in Deinem eigenen Garten oder Balkon helfen kannst.
Ohne Bienen würde es sowohl im Supermarkt als auch in Deinem Kühlschrank recht leer aussehen. Fast 80% aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt. Würde es also keine Bienen mehr geben, würde es vor allem bei Obst und Gemüse einen starken Rückgang geben.
Nutzpflanzen wie Mais, Kartoffeln oder Getreide wären davon nicht betroffen, aber die gesunden Komponenten in Deinem Essen würden zu großen Teilen ausbleiben. Zusätzlich trifft die Abwesenheit von Bienen auch die Artenvielfalt von Pflanzen. Das Vorkommen von bunten und duftenden Blüten im Garten verringert sich und wird irgendwann komplett verschwinden.
Beträchtliche ökonomische und ökologische Folgen
Auch die Wirtschaft wäre von einem Bienensterben betroffen. Laut eines UNO-Gremiums sind weltweit fünf bis acht Prozent der landwirtschaftlichen Produktion von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Beispielsweise werden Maracuja, Vanille und Kakao zu 100% von Bienen bestäubt. Der Fruchtertrag bei Stein- und Kernobst würde durch einen Ausfall der Bienen um ungefähr 40% zurückgehen. Erdbeeren sind hier anzumerken, die durch die Bienenbestäubung ertragreicher sind sowie eine bessere Qualität erreichen und eine geringere Missbildung aufweisen.
In China gibt es bereits Regionen, in denen keine Bienen mehr leben. Hier werden die Obstbäume von Menschen bestäubt. Die zusätzliche Arbeitskraft erhöht natürlich auch die Kosten für die Herstellung.
Gründe für das Bienensterben
Das Bienensterben lässt sich nicht auf eine einzelne Ursache reduzieren. Wie so oft ist es ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, an dem der Mensch nicht ganz unschuldig ist. Natürlich ist hier einerseits der Klimawandel anzuführen. Durch milde Winter oder lange Trockenphasen verschieben sich die Blütephasen von Pflanzen und bringen den natürlichen Rhythmus der Insekten durcheinander.
Ein weiterer Grund für den Rückgang der Bienen ist der Einsatz von Insektiziden. Ob im Obst- und Gemüsebau, der Landwirtschaft oder im Haus- und Kleingarten, hier werden Insektenvernichtungsmittel eingesetzt. Neben den Schädlingen treffen die eingesetzten Mittel aber auch andere Insekten. Noch problematischer wird es, wenn die Insektizide sich in alle Teile der Pflanzen verteilen. Somit sind dann auch die Bestäuber betroffen, wenn sie Pollen und Nektar sammeln.
Varroamilbe – der natürliche Feind
Bienen hatten ursprünglich eine hohe Widerstandskraft gegenüber äußeren Einflussfaktoren. Durch die Bienenzucht wurden sie aber mehr auf Honigproduktion und eine einfache Haltung gezüchtet. Durch diese Überzüchtung verloren sie auch einen Großteil ihrer Widerstandsfähigkeit. Das hat auch die Varroamilbe auf den Plan gerufen. Sie befällt Bienenstöcke und legt ihre Eier in die Brut der Bienen. Erwachsene Arbeiterinnen befällt sie ebenfalls und saugt ihnen Blut ab. Die Bienen werden dadurch geschwächt.
Was kannst Du gegen das Bienensterben unternehmen?
Jeder selbst kann einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass das Bienensterben gestoppt wird. In Deinem Garten kannst Du einen Bereich für Blüh- und Wildpflanzen abgrenzen und dadurch einen Lebensraum für Bienen schaffen. Die Kräuterspirale ist eine weitere Nahrungsquelle für Insekten. Hast Du nur einen Balkon oder Blumenkasten zur Verfügung, gibt es auch die Möglichkeit hier Blühpflanzen anzubieten. Zusätzlich ist ein Blumenbeet oder –kasten auch immer ein Hingucker.
Neben der Blumenwiese kannst Du natürlich auch ein Wildbienenhotel aufstellen. Ein solches Bienenhotel besteht in der Regel aus einem Holzrahmen mit hohlen Ästen, löchrigem Holz und Lehm. Das Hotel bietet den Bienen somit viel Platz zum Nisten.
Eine weitere Maßnahme ist der Verzicht auf Pestizide. Im Haus- und Kleingarten muss man nicht unbedingt auf giftige Chemikalien zurückgreifen, um sich gegen Insekten und Unkraut zu schützen. Mäusen und anderem Ungeziefer kann man problemlos mit der richtigen Anlage des Gartens oder dem Einsatz von schützenden Pflanzen beikommen.
Die Wichtigkeit von Insekten, insbesondere der Biene, sind unbestritten. Deshalb lohnt es sich, ihrem Sterben entgegen zu wirken und etwas Lebensraum für sie im Garten oder auf dem Balkon einzurichten. Ein blühender Garten macht nicht nur den Bienen Freude, sondern ist auch deutlich schöner anzusehen. Lasse somit Platz für das Summen und Brummen der wichtigen Helferlein und trage ein kleines Stück zum großen Ganzen bei.
Übrigens: Bienen stechen sehr selten und nur zur Selbstverteidigung. Lässt du sie in Ruhe, hast du nichts zu befürchten.