Jeder Monat hält Aufgaben für den Garten bereit. Im Juni gilt es, weitere Vorkehrungen für den Sommer zu tätigen, aber auch schon die erste Ernte einzuholen.
Im Juni gibt es schon viel im eigenen Garten zu tun. Es muss gejätet, gedüngt und geschnitten werden, damit Deine Pflanzen bereit für den Sommer und eine ertragreiche Ernte sind. Natürlich können auch schon bei der Gartenarbeit im Juni die ersten Erfolge gefeiert und Früchte geernet werden. Wir geben Dir eine Übersicht darüber was alles an Gartenarbeit im Juni auf Dich zukommt.
Baumpflege ist wichtig
Bäume müssen mit Gräsern sowie Unkraut um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Halte daher 50-100 Zentimeter im Durchmesser um den Baum frei von Bewuchs. Zudem empfiehlt es sich, den Rasen relativ kurz zu halten. Um den Baum herum kannst Du auch eine dünne Schicht Rasenschnitt als Mulchschicht ausbreiten, damit der Boden feucht bleibt und gleichzeitig das Unkraut am Wachsen in dem diesem Bereich gehindert wird.
Deine Obstbäume solltest Du in der Zeit vom Juni an ausreichend wässern. Andernfalls tragen sie nur kleines Obst oder es fällt zu früh ab. Beispielsweise benötigt ein Apfelbaum circa 40 Liter Wasser in der Woche.
Stutzen, Ausdünnen und Ausgeizen
Deinen Rosmarin geht es an die Triebspitzen. Schneide den Rosmarin nach seiner Blüte einmal kräftig zurück. Damit umgehst Du, dass er von unten kahl und unansehnlich wird. Solltest Du noch weiter bis ins ältere Holz zurückschneiden wollen, dann ist jetzt der optimale Zeitpunkt. Ähnliches gilt übrigens auch für den Lavendel.
An Deinem Pfirsichbaum solltest Du sicherstellen, dass es pro zehn Zentimeter je Trieb nur eine Frucht gibt. Alles andere solltest Du ausdünnen.
Die Tomaten benötigen aktuell ebenfalls ein paar Anpassungen. In ihren Blattachseln bilden sie Geiztriebe, die Du regelmäßig ausbrechen solltest. Die Seitentriebe beanspruchen viel Raum und beeinflussen die Fruchtqualität negativ. Das beschriebene Ausgeizen ist neben einer guten Wasserversorgung unerlässlich für eine optimale Fruchtbildung.
Stärken kannst Du Tomaten und andere pilzgefährdete Pflanzen mit Kräuterbrühen aus Brennnessel, Ackerschachtelnhalm, Rainfarn oder Beinwell. Gib einfach einen Liter kaltes Wasser und eine Handvoll Kräuter in ein Gefäß und lasse es 24 Stunden ziehen. Rühre es gelegentlich um und fertig ist Dein natürlicher Zaubertrunk zur Stärkung der Widerstandskraft.
Rhabarber will gepflegt werden
Rhabarber ist perfekt für die Gartenarbeit im Juni, jedoch solltest Du Rhabarber bis zum 21. Juni ernten. Wenn du ihn später erntest ist er meist weniger bekömmlich. Genauso benötigt er jetzt die Zeit, um mit den verbliebenen Blättern zu regenerieren. 2-3 Liter Kompost solltest Du zusätzlich flach in die Erde einarbeiten, damit Du auch im neuen Jahr wieder Freude an ihm haben kannst.
Auch der Spargel hat im Juni seine letzte Ernte. Bis zum Johannistag am 24. Juni sollte der Spargel geerntet sein. Anschließend solltest Du ihn auch für das neue Jahr vorbereiten. Lasse ihn frei wachsen, sodass er seinen Regenerations-Prozess vollziehen kann. Unterstützen kannst Du ihn dabei mit etwas Hornmehl.
Länger Freude an Erdbeeren
Wenn Du auf immertragende Erdbeersorten wie beispielsweise Elan setzt, dann kannst Du bis in den Herbst Freude an der Ernte haben. Du kannst die Pflanzen mit regelmäßigen Nährstoffzugaben alle 7 bis 14 Tage unterstützen. Ein Teelöffel je Staude oberflächlich in die Erde ist dabei schon ausreichend.
Nachdem Du im Mai schon Stangenbohnen ausgesät hast, sind bei der Gartenarbeit im Juni die Buschbohnen an der Reihe. Lege Reihen mit 40cm Abstand an und bringe den Samen je Reihe in einem Abstand von zwei bis drei Zentimetern aus. Danach schließt Du die 3cm tiefen Rillen mit Erde und feuchtest sie an.
Zeit für Salat!
Der Salat darf in keinem Garten fehlen. Um die ganze Saison über Salat aus eigenem Anbau zu haben solltest Du ständig Jungpflanzen nachziehen. Salat keimt am besten bei Temperaturen unter 18°C, deshalb empfiehlt es sich, den Pflück- oder Kopfsalat am Abend auszusäen, zu wässern und mit einem weißen Vlies vor der Überhitzung zu schützen.
Nicht nur der Salat will geschützt werden. Tomaten und Gurken in Gewächshäusern sind ebenfalls betroffen. Schütze sie deshalb mit Schattiernetzen an den Wänden oder noch besser mit dem regelmäßigen Öffnen der Dachfenster. Ideal ist hier eine automatische Lüftungsklappe, die über einen Mechanismus in Abhängigkeit zur Temperatur automatisch das Fenster öffnet.
Die Salatgurke mag auch Platz
Ausdünnung verlangt auch die Salatgurke. Hier gilt die Regel, dass nur die erste Frucht am sechsten Blatt eines jeden Seitentriebs bleiben darf. Weitere Früchte und Seitentriebe der stammnahen Blattachseln solltest Du entfernen. Übrigens benötigen Schlangengurken bis zu drei Liter Wasser pro Tag. Dies solltest Du beachten, da Du sonst keine Früchte ernten wirst!
Schutz für Radieschen und Kirschen schaffen
Untersuche den Bereich der bodennahen Blätter der Radieschen. Der Erdfloh überwintert gerne in der Erde und macht sich dann im Frühjahr an ihnen zu schaffen. Das erkennst Du durch einen auffälligen Lochfraß an der Blattoberseite. Um den Floh einzudämmen, solltest Du den Boden gleichmäßig Feucht halten und ihn lockern. Des Weiteren kann noch ein engmaschiges Vlies mit 0,8 x 0,8 Millimetern Maschenweite verwendet werden.
Die Monilia-Fruchtfäule ist der Gegner der Kirschen. Über Risse und Verletzungen gelangt der Pilz in die Frucht und lässt sie verfaulen. Als Vorbeugung solltest du alle alten Kirschen am Baum entfernen und zusätzlich biologisches Pflanzenschutzmittel einsetzen.
Pflanze den Lauch
Vorgezogener Lauch kann im Juni gesetzt werden, damit er im Herbst geerntet werden kann. Setze hierzu die Pflänzchen in einem Abstand von zwölf Zentimetern in 15 Zentimeter tiefe Furchen ein. Wenn die Pflanzen angewachsen sind, kannst Du die Furche einebnen.
Himbeeren ausdünnen
An den Sommer-Himbeeren kannst Du die geleerten Ruten auf Höhe des Bodens abschneiden. Für das nächste Jahr lasse acht bis zehn der kräftigsten Jungruten stehen. Um ein erneutes Austreiben zu verhindern, reisse die nicht benötigten Ruten einfach aus dem Boden heraus.
Holunderblütensirup selbst herstellen
Die Blütenstände des Schwarzen Holunders sollten Anfang Juni geerntet werden. Nach ein paar warmen Tagen kannst Du morgens die Blüten pflücken, um am meisten Aroma abzugreifen. Schüttle anschließend die Dolden vorsichtig und schwenke sie in kaltem Wasser. Nun lasse sie auf Küchenpapier abtropfen.
Kartoffelernte nicht vergessen
Die Frühkartoffeln sind auch im Juni schon bereit zur Ernte. Hole Deine Ernte ein, wenn das Laub noch nicht ganz abgestorben ist, weil dann die Knollen am besten schmecken. Beachte aber, dass Frühkartoffeln aufgrund einer dünneren Schale nicht so lange lagerbar sind.
Paprika – das Sensibelchen
Mit der Paprika musst Du aufpassen, da sie sensibel ist und gerne ihre Blüten abwirft. Achte darauf, dass sie sich nicht zu üppig entwickelt oder es ihr zu trocken ist. Ebenso sind zu hohe Temperaturen, kühle Nächte und ungenügende Bestäubung kontraproduktiv für ihre Entwicklung. Im Frühbeet oder Gewächshaus daher kräftig lüften, damit die optimale Bestübungstemperatur von 18 bis 22 Grad Celsius erreicht wird. Vergiss außerdem nicht, im Freien regelmäßig zu düngen und zu gießen.
Bei der Gartenarbeit im Juni nimmt also nicht nur der Sommer langsam richtig Fahrt auf, auch Dein Garten hat einige Anforderungen an Dich. Wenn Du aber Deine Pflanzen ausdünnst, zurückschneidest sowie ausreichend pflegst, steht einer erntereichen Saison nichts im Wege. Und auch der Grundstock für die darauffolgende Saison wird schon gelegt.