Katzen zählen zu den beliebtesten Haustieren. Doch bei der Anschaffung und Haltung von Katzen musst Du einiges beachten. Wir machen Dich fit für Deine neue Rolle als Katzenbesitzer und verraten Dir wertvolle Tipps rund ums Thema.
Große Augen, samtige Pfoten und eine süße Nase – Katzen sind nicht nur schön anzuschauen, sie überzeugen auch durch ihre Selbständigkeit und Charakterstärke. Kein Wunder also, dass der Stubentiger neben den Hunden zu den beliebtesten Haustieren zählt. Im Jahr 2019 waren Katzen Mitglied in rund 15 Millionen Haushalten in Deutschland.
Doch auch, wenn Du mit Katzen nicht mehrmals am Tag Gassi gehen musst, sie brauchen genauso viel Aufmerksamkeit und Zuwendung wie andere Haustiere. Außerdem ist die Anschaffung und Haltung einer Katze mit monatlichen Kosten verbunden. Bevor Du Dir eine Katze anschaffst, solltest Du Dir also sicher sein, dass Du die nötige Zeit und Geld investieren möchtest und auch kannst. Alles andere ist fahrlässig und grenzt an Tierquälerei!
Hast Du Dich schließlich für eine Katze als Haustier entschieden, kannst Du Dich auf einen treuen Begleiter an Deiner Seite freuen. Damit Du weißt, was Dich mit der Anschaffung und Haltung einer Katze erwartet, haben wir für Dich die wichtigsten Informationen übersichtlich zusammengestellt.
Passt eine Katze zu mir?
Das geeignete Zuhause
Nicht jeder Haushalt eignet sich für eine Katzenhaltung. Vor der Anschaffung solltest Du als Mieter beispielsweise klären, ob die Tierhaltung in Deiner Wohnung überhaupt gestattet ist. Außerdem muss die Wohnung ausreichend groß sein, vor allem, wenn Du die Katze als reine Hauskatze halten möchtest. Ist Deine Wohnung mit einem Balkon ausgestattet, ist das einerseits super für Deine zukünftige Katze. Prüfen solltest Du allerdings vorab, ob Du dort ein Schutznetz anbringen darfst. Andernfalls stellt der Balkon für den Stubentiger eine Gefahrenquelle dar. Freigang ist für das Tier nur möglich, wenn Dein Zuhause in einer ruhigen Umgebung liegt. Stark befahrene Straßen direkt vor der Wohnungstür sind für Freigänger gefährlich.
Wohnungskatzen brauchen mehr Beschäftigung in den eigenen vier Wänden als Freigänger. Neben einem Raum zum Zurückziehen samt Schlafplatz braucht eine Katze Platz zum Toben und Klettermöglichkeiten. Das kann ein Kratzbaum sein, Regale oder auch eine freie Fensterbank.
Achtung: Katzen sind keine Einzelgänger, sie brauchen Gesellschaft von Artgenossen. Deshalb solltest Du, wenn möglich, immer zwei Katzen in den Haushalt einziehen lassen.
Der Charakter
Das Wesen einer Katze hängt von ihren Genen und ihrer Rasse ab. Damit Du langfristig Freude mit Deiner Katze hast, sollte ihr Charakter zu Deinem Lebensstil passen. Wird die Katze beispielsweise Teil einer Familie mit Kindern, solltest Du Dich für eine gesellige Rasse mit hoher Stresstoleranz entscheiden.
Allergietest
Ein Aspekt, der häufig vergessen wird, betrifft die Gesundheit des Katzenhalters. Eine Katzenhaarallergie kann den Spaß an einer Katze schnell verderben. Du und alle anderen Haushaltsmitglieder sollten deshalb vor der Anschaffung einen Allergietest machen.
Katzen hinterlassen Spuren
Freunde Dich außerdem mit dem Gedanken an, dass sich Katzenhaare überall in Deiner Wohnung verbreiten. Auch Kratzspuren an Möbelstücken und Wänden musst Du bei der Haltung von Katzen in Kauf nehmen.
Verantwortung übernehmen
Katzen und andere Haustiere können das Leben eines Menschen bereichern. Doch neben Spielen, Füttern und Kuscheln ist mit der Haltung von Katzen auch Arbeit verbunden. Sei es das Reinigen des Katzenklos oder regelmäßige Besuche beim Tierarzt – wer eine Katze hat, muss Verantwortung übernehmen. Besonders kleine Kätzchen müssen beispielsweise erst noch erzogen werden.
Welche Kosten fallen an?
Im Gegensatz zur Hundehaltung fällt bei der Katzenhaltung zwar keine Steuer an, dennoch gibt es einmalige und laufende Kosten:
- Erstausstattung: Eine solide Grundausstattung kostet zwischen 150 und 200 Euro.
- Futter: Je nach Qualität des Futters kannst Du hier mit etwa 35 Euro pro Monat rechnen.
- Streu: Bei einem Tier im Haushalt liegen die Kosten für die Katzenstreu bei ca. 10 Euro monatlich.
- Tierarztkosten: Für Impfungen und Routineuntersuchungen kannst Du bis zu 150 Euro im Jahr einplanen.
- Krankenversicherung: Möchtest Du Deine Katze krankenversichern, fallen Kosten zwischen 100 und 200 Euro im Jahr an.
Ernährung und Futtergabe
Katzen sind zwar keine Vielfraße wie Garfield, dennoch brauchen sie mehrmals am Tag Futter. Sie bestimmen allerdings gerne selbst, wann sie essen. Fülle den Napf maximal zweimal am Tag auf, damit sich die Katze den ganzen Tag über daran bedienen kann. Stelle die Näpfe an einem ruhigen Ort auf, wo sich die Katze ungestört der Nahrungsaufnahme widmen kann. Trockenfutter kann bedenkenlos einen Tag lang an der Luft stehen. Bei Nassfutter bieten sich spezielle Futterautomaten mit Sensor an. Nähert sich das Tier dem Napf, öffnet sich die Klappe und schließt automatisch wieder, wenn sie fertig gefressen hat. So trocknet das Nassfutter nicht aus.
Auch ein gefüllter Wassernapf sollte immer zur Verfügung stehen. Zwar deckt Nassfutter bereits einen Teil des Flüssigkeitsbedarfs, ist allerdings nicht ausreichend.
Pflege
Zur Pflege von Katzen gehört die Fellpflege. Vor allem Rassen mit längerem Fell solltest Du regelmäßig bürsten. Untersuche das Tier während der Fellpflege auch gleich nach Zecken und Flöhen. Auch die Zahnpflege gehört zum Hygieneprogramm der Katze. Ein unangenehmer Geruch aus dem Maul kann auf einen faulen Zahn oder eine Zahnfleischentzündung hindeuten. Schaue auch nach, ob sich Dreck im Ohr befindet, das kann ein Hinweis auf Parasiten sein. Das Säubern solltest Du aber dem Tierarzt überlassen.
Tierheim oder Züchter?
Egal, ob Du eine Katze vom Züchter kaufst oder aus dem Tierheim holst: Es gibt keine richtige und keine falsche Entscheidung.
Katzen vom Züchter
Rassekatzen werden über mehrere Generationen auf ein bestimmtes Zuchtziel hin gezüchtet. Sie werden nur dann offiziell als Rassekatze anerkannt, wenn der Züchter an einen Zuchtverband angeschlossen ist. Es liegen auch nur dann Zuchtpapiere für das Tier vor. Katzenrassen unterscheiden sich nicht nur in ihrem Aussehen, sondern auch in ihrem Charakter. Während Siamesen als besonders intelligent und sozial gelten, sind Britische Kurzhaarkatzen eher ruhig und eignen sich daher gut für eine reine Wohnungshaltung. Wenn Du Dich in eine ganz bestimmte Rasse verliebt hast, bist Du wahrscheinlich beim Züchter am besten aufgehoben, da dieser die größte Auswahl bietet. Achte aber darauf, dass der Züchter absolut seriös ist!
Ein guter Züchter …
- … hält die Tiere in der eigenen Wohnung/im eigenen Haus
- … hält Wurfzeiten ein (eine Katze darf maximal einmal im Jahr werfen)
- … beantwortet Dir geduldig alle Deine Fragen und bietet viele Informationen
- … ist Mitglied in einem Zuchtverein/Rassekatzenverein
- … verkauft seine Tiere nicht zu weit unterdurchschnittlichen Preisen
- … stellt einen Nachweis zum Stammbaum zur Verfügung
Katzen aus dem Tierheim
Im Tierheim gibt es neben reinrassigen Katzen auch viele Rassemixe. Die Tiere stammen häufig aus schwierigen Verhältnissen und brauchen ganz besondere Zuwendung. Bist Du hinsichtlich der Rasse nicht festgelegt, besuche das örtliche Tierheim. Für eine Katze aus der Tiernothilfe brauchst Du in der Regel sehr viel Einfühlungsvermögen und Geduld, da sie durch ihre individuelle Vorgeschichte möglicherweise vorbelastet ist und erst wieder Vertrauen zu Menschen aufbauen muss. Entscheidest Du Dich dennoch für eine Katze aus dem Tierheim, hast Du nicht nur einen neuen Begleiter an Deiner Seite, Du vollbringst damit auch eine gute Tat.
Kastration und Sterilisation
Ob eine Katze kastriert oder sterilisiert werden soll, ist keine einfache Entscheidung. Bei der Kastration entfernt man der Katze die für die Hormonproduktion zuständigen Drüsen. Das sind beim Kater die Hoden und bei der Katze die Eierstöcke. Bei der Sterilisation werden dem Kater die Samenleiter durchtrennt, bei der Katze die Eileiter. Im Falle der Sterilisation behalten die Tiere ihre geschlechtstypischen Triebe und Verhaltensweisen, weshalb man Katzen meist kastriert statt sterilisiert.
Was gehört zur Erstausstattung?
Der große Tag steht kurz bevor: Die Katzen ziehen ein! Jetzt wird es höchste Zeit, die Grundausstattung anzuschaffen, damit sich die Stubentiger auf Anhieb wohlfühlen und es ihnen an nichts mangelt. Neben ausreichend Futter gehören auch Bettchen, Spielzeug und eine Katzentoilette dazu. Wohnungskatzen brauchen außerdem einen Kratzbaum, um sich die Krallen schärfen zu können. Damit Du nichts vergisst, haben wir für Dich eine Checkliste zusammengestellt:
Checkliste Erstausstattung für Katzen
Du hast Dich für eine Katze als neues Familienmitglied entschieden? Herzlichen Glückwunsch! Jetzt kannst Du Dich bei Züchter oder Tierheim auf die Suche nach Deinem neuen Mitbewohner begeben. Befolge unsere Tipps, damit die Katze auch wirklich zu Dir und Deinen Lebensumständen passt. Ein geeignetes Zuhause und ausreichend Zeit sind Voraussetzung für die Anschaffung einer Katze. Gib der Fellnase genügend Zeit, um sich in ihrem neuen Zuhause einzugewöhnen und finde nach und nach heraus, was ihr besonders viel Spaß bereitet. Wenn Dir einmal die Ideen ausgehen, findest Du hier Tipps zur Beschäftigung von Katzen. Wir wünschen Dir viel Freude mit Deiner neuen Rolle als Katzenbesitzer!