Anders als Hunde, haben Samtpfoten einen ganz eigenen Kopf, doch mit etwas Erziehung und kleinen Tricks weiß Dein Stubentiger, was er darf und was nicht. Egal, ob Kitten oder ausgewachsene Katze, hier erfährst Du, wie Du Deine Katzen erziehen kannst.
Es entsteht oft der Eindruck, dass Katzen sich nicht erziehen lassen. Sie sind selbständiger als Hunde, weshalb sie Menschen nicht permanent gehorchen. Dennoch sind sie sensible Tiere und merken, ob ihr Verhalten richtig oder falsch ist.
Beim Katzen erziehen solltest Du natürlich auf artgerechte Haltung achten und Deiner Katze ihren Freiraum lassen. Katzen hören besser als Menschen, weshalb schon das Erheben der Stimme Angst und Misstrauen auslösen kann. Schreie oder gar Gewalt sind keine Lösung.
Um das Verhalten Deiner Katze in die richtigen Bahnen zu lenken, helfen Konsequenz und Belohnung bei gewünschtem Verhalten. Streicheln und Leckereien sind der Weg in das Herz jeder Katze. Nicht umsonst bezeichnen sich Katzenbesitzer deshalb oftmals scherzhaft als menschlicher Dosenöffner.
Erziehung von klein auf
Vor der Erziehung musst Du zunächst eine Vertrauensbasis schaffen, nur so kann ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Tier entstehen. Gerade ein Katzenbaby muss sich am Anfang an sein neues Zuhause und die Trennung von seiner Familie gewöhnen. Sei deshalb nicht zu streng, sondern habe Geduld.
Generell sollten Kätzchen erst nach der 12. Woche von ihrer Familie getrennt werden. Davor lernt das Katzenbaby von seiner Mutter und den Geschwistern. Durch Imitation und Anleitung weiß es, wie es sich putzen muss, lernt aus einem Napf zu fressen oder die Katzentoilette zu benutzen.
Kleine Kätzchen sind besonders verspielt und toben gerne herum. In ihrer Katzenfamilie lernen sie, wie sich eine Katze benehmen sollte und deuten die Körpersprache der anderen Stubentiger. Kräfte messen und das Einschreiten der Mutter gehören dabei selbstverständlich dazu.
Doch auch beim Zusammenleben mit Menschen müssen kleine Kätzchen einige Dinge lernen. Damit sich Dein Katzenbaby im neuen Zuhause wohlfühlt, solltest Du ihm ein tolles Heim schaffen. Dazu gehören das passende Futter, ein Kratzbaum oder auch Spielzeug. Herumtoben und das Krallen stutzen, beispielsweise am Sofa, sind normal und natürliche Triebe der Katze. Mit einfachen Erziehungsmethoden und klaren Worten kannst Du diese in die richtigen Bahnen lenken.
Katzen richtig schimpfen
Katzen erziehen bedeutet nicht Angst und Schrecken zu verbreiten, dennoch gehört ein klares „Nein“ zur Katzenerziehung dazu. Dabei muss es nicht einmal das Wort selbst sein. Ein beliebiges Wort, das immer mit derselben Betonung ausgesprochen wird, signalisiert Deiner Katze, dass sie etwas falsch gemacht hat.
Damit Dein Katzenbaby auch weiß, was es falsch gemacht hat, solltest Du es direkt nach seinem Fehlverhalten rügen. Um das gewünschte Verhalten zu verstärken, solltest Du Deinem Kätzchen dann das richtige Verhalten demonstrieren und es dafür belohnen.
Unser Beispiel zeigt, wie Du Deine Katze dazu erziehen kannst, sich am Kratzbaum die Krallen zu stutzen:
- Deine Katze kratzt an Deinem Sofa
- Du machst ihr mit einem klaren “Nein!” ihr Fehlverhalten klar
- Du nimmst Deine Katze und setzt sie an den Kratzbaum
- Du lobst die Katze, wenn sie ihre Krallen am Kratzbaum wetzt
Gerade junge Katzen ignorieren gerne die Erziehungsmaßnahmen ihrer Besitzer, aber auch dafür gibt es ein paar Hilfsmittel. Damit es Dir Deine Katze nicht übel nimmt, sollte für den Stubentiger nicht ersichtlich sein, dass die Ermahnung von Dir kommt. Effektiv sind dabei vor allem Klatschen und laute Geräusche, da Katzen darauf sehr empfindlich reagieren. Genauso kannst Du aber auch Clicker-Training beim Katzen erziehen einsetzen.
Kratzen und Beißen abgewöhnen
Zum Leidwesen ihrer Besitzer kratzen und beißen viele Katzenbabys. Doch auch das kannst Du Deinen Kitten mit einigen Tricks abgewöhnen. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass kleine Katzen ihre Krallen wetzen. Das dient nicht nur dem Krallen schleifen, sondern die Pfoten der Katzen enthalten Duftdrüsen, mit denen sie ihr Revier markieren.
Ein beliebtes Hausmittel, um Katzenbabys das Kratzen an empfindlichen Möbelstücken abzugewöhnen, ist Minzöl. Den Geruch können Katzen nicht leiden, weshalb einige Tropfen auf Deinen Lieblingsmöbeln dafür sorgen, dass sie Dein Stubentiger von ihnen fernhält. Ansonsten gilt auch für Kitten das Kommando “Nein!”, wenn es etwas falsch gemacht hat. Gerade das Beißen ist Teil ihres Jagdspiels, kann aber mit regelmäßigen Kommandos unterbunden werden.
So wird Dein Katzenbaby stubenrein
Im Normalfall lernen Katzenbabys den Toilettengang oder die Benutzung eines Katzenklos von ihrer Mutter. Kommt das kleine Kätzchen in einen neuen Haushalt, kann es jedoch anfangs zu Verwirrungen kommen. Mit etwas Hilfestellung gelingt aber auch der Toilettengang im neuen Zuhause.
Benutze zunächst das gleiche Katzenstreu wie im Geburtshaushalt, denn daran ist die kleine Samtpfote gewöhnt. Mit der Zeit kannst Du das Streu dann austauschen. Auch eine offene Katzentoilette hilft Deinem Kitten. An einem ruhigen und geeigneten Ort kann das Katzenbaby so leicht selbst ein- und aussteigen. Geht das Kätzchen wie gewünscht auf die Katzentoilette, solltest Du es auch hier loben.
Katzen erziehen ist entgegen der gängigen Meinung möglich, unterscheidet sich jedoch stark von der Hundeerziehung. Du solltest von vorneherein festlegen, was Dein Katzenbaby oder Deine Katze darf und was nicht. Wenn Du diese Regeln konsequent und ohne Ausnahme langfristig durchsetzt, wird Deine Katze das gewünschte Verhalten lernen. Du brauchst nur etwas Geduld.