Gemüsereste sind nicht zwingend Müll, stattdessen kannst Du aus dem vermeintlichen Küchenabfall neue Pflanzen ziehen! Du brauchst dafür nicht einmal einen grünen Daumen. Wir zeigen Dir, wie Du den Regrowing Trend ganz leicht zuhause ausprobieren kannst.
Gemüse aus Resten nachwachsen zu lassen, klingt fast zu schön um wahr zu sein, doch ist es leichter als vermutet, kostengünstig und macht obendrein auch noch Spaß. Egal, ob Hobbygärtner oder blutiger Anfänger, dieser Trend ist für jeden etwas. Selbst Kinder lieben es die neuen Pflanzen in der eigenen Küche oder im Garten wachsen zu sehen.
Und so funktionierts
Das Grundprinzip von Regrowing ist ein einfaches: Gemüsereste, die sonst im Müll landen würden, werden mit einfachen Methoden vermehrt und wachsen so zu neuen Pflanzen heran. Anstatt die Reste wegzuwerfen, werden sie für einige Tage in ein Glas mit Wasser gelegt. Das Wasser solltest Du regelmäßig wechseln, damit Deine Pflanzen nicht zu faulen beginnen. An einem warmen und sonnigen Platz entwickeln die vermeintlichen Gemüsereste neue Wurzeln oder Blätter, bevor es Zeit ist die Stecklinge in einen Topf zu pflanzen. Sobald die Pflanzen groß genug sind, kannst Du sie dann ernten.
Am besten eignen sich dafür die Gemüsereste von
- (Frühlings-)Zwiebeln
- Knoblauch
- Kartoffeln
- Kohl
- Stangensellerie
- Romana-Salat
- Basilikum
- Lauch
- Rote Beete
Erfahrene Gärtner können auch aus Resten von Ingwer, Avocado oder Ananas neue Pflanzen ziehen.
Für Einsteiger: Frühlingszwiebeln, Sellerie & Co.
Frühlingszwiebeln oder Zwiebeln aus Gemüseresten zu ziehen ist der ideale Einstieg, um den Regrowing Trend einmal selbst zuhause auszuprobieren. Und so geht’s:
- Schneide das untere Ende der Frühlingszwiebel ca. 5 Zentimeter oberhalb der Wurzel ab
- Stelle es einige Tage in ein Gefäß mit Wasser, so dass nur die Wurzeln der Frühlingszwiebel im Wasser liegen. Das Wasser regelmäßig wechseln!
- Frühlingszwiebeln, wenn erste Wurzeln zu sehen sind, am besten in Anzuchterde umpflanzen
Die Wurzeln treiben weiter aus, so dass Du schon nach wenigen Wochen die ersten nachgezogenen Frühlingszwiebeln ernten kannst. Genau nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch das Regrowing von Zwiebeln, Kohl, Stangensellerie und Lauch.
Für Fortgeschrittene: Ingwer und Avocado
Auch Ingwer und Avocado lassen sich mit etwas mehr Zeit und Aufwand ganz einfach aus Gemüseresten ziehen. Ingwer ist besonders dank seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung eine beliebte Pflanze, aber auch Avocadopflanzen erfreuen sich als Zimmerpflanzen immer größerer Beliebtheit.
Ingwer vermehren
Um Ingwer aus Resten zu ziehen, musst Du ihn nur an einem hellen Ort liegen lassen bis sich erste Triebe bilden. Du kannst die Knolle auch in kleine Stücke schneiden und mit den Augen nach oben in Wasser legen. Um den Austrieb zu fördern, eignet sich am besten ein Topfuntersetzer mit Glasglocke.
Dieses kleine Gewächshaus solltest Du regelmäßig lüften. Wer keine Glasglocke zur Hand hat, kann einfach auf eine Plastiktüte zurückgreifen. Achte jedoch darauf, dass die Tüte nicht zu viel Luft durchlässt, sonst sorgt sie nicht für das warm feuchte Klima, dass der Ingwer für den Austrieb benötigt.
Sobald die Wurzeln groß genug sind, kannst Du ihn in einen Topf pflanzen. Die Pflanze kann eine Höhe von 60 bis 100 Zentimeter erreichen und blüht violett. Eine schöne Überraschung, für alle, die Ingwer nur als braune Knolle kennen.
Avocado vermehren
Auch eine Avocadopflanze kannst Du mit etwas Geschick aus dem Kern ziehen. Dazu musst Du ihn zunächst gut waschen und trocknen lassen. Danach kannst Du auf halber Höhe drei Zahnstocher in den Avocadokern bohren. Als nächstes hängst Du den Kern mit der Spitze nach oben in ein Glas mit Wasser. Das untere Ende der Avocado sollte dabei im Wasser liegen. Die Zahnstocher dienen als Halterung am Wasserglas.
Nach einiger Zeit spaltet sich der Kern und es bilden sich Wurzeln. Du kannst den Kern nach etwas drei bis zehn Wochen in ein Gefäß pflanzen. Der obere Teil des Kerns sollte dabei aus der Erde schauen. Mit einer Plastiktüte solltest Du diesen Teil abdecken bis die Pflanze ihre ersten Blätter bekommt. Achtung, auch hier solltest Du regelmäßig lüften, damit der Kern nicht anfängt zu schimmeln. Avocados benötigen außerdem viel Wasser und müssen deshalb regelmäßig gegossen werden. Sie bevorzugen einen hellen Standort mit über 20°C, sind diese Bedingungen erfüllt, steht Deiner ersten Avocadopflanze nichts mehr im Wege.
Und jetzt bist Du dran! Probiere den Regrowing Trend doch einfach aus und mit etwas Geduld wachsen auch bei Dir zuhause schon bald die ersten Pflanzen aus Gemüseresten. Gemeinsam mit Gemüse aus dem eigenen Garten kannst Du daraus leckere Gerichte zaubern.