Tapezieren

Tapezieren – So einfach funktioniert‘s mit der Tapete!

Das Tapezieren schüchtert Dich ein und Du würdest am liebsten vor der Aufgabe davonlaufen? Das muss nicht sein, denn mit unseren Tipps fürs richtige Tapezieren geht es ganz einfach.

Der Einzug in die neue Wohnung steht an. Da stellt sich immer die Frage, wie die Wände gestrichen werden sollen. Du kannst Dich für eine Wandfarbe in Sachen Raumgestaltung entscheiden oder einfach tapezieren. Bei Mietwohnungen ist ein Blick auf die Tapeten unerlässlich. Durch viele Vormieter sind sie teilweise stark beansprucht und sollten je nach Zustand ausgetauscht werden. Wir zeigen Dir wie Du schrittweise vorgehst.

Die Vorbereitung

Vor dem Tapezieren gilt es die passende Tapete auszusuchen. Es gibt sie in vielen Mustern und Designs. Tapeten mit einem auffallenden Muster sind nicht so einfach zu überstreichen wie einfache Strukturtapeten. Überlege Dir daher im Vorfeld wie Du Dein Zimmer gestalten willst. Vor Ort im Baumarkt helfen Dir die Berater dann bei der Auswahl der richtigen Tapetenrolle.

Die Grundausstattung zum Tapezieren
Die Grundausstattung zum Tapezieren ®Adobe Stock

Vermesse im Vorfeld noch Deine Zimmerwände, damit Du weißt wie viel Quadratmeter Tapete benötigt wird. Rechne dabei schon etwas mehr mit ein, da es immer zu Verschnitt kommen wird. Denn lieber hast Du am Ende noch etwas übrig, als dass am Ende Tapete fehlt. Folgende Dinge sollten auf Deiner Einkaufsliste nicht fehlen:

  • Tapeziertisch
  • Eimer
  • Leiter
  • Zollstock
  • Tapezierbürste
  • Schere oder Cutter
  • Spachtel
  • Abdeckfolie
  • Klebeband
  • Tapetenkleister
  • Tapeten

Zimmer startklar machen

Nach dem Einkauf ist das Zimmer vorzubereiten. Stehen noch keine Möbel darin, ist es relativ einfach: Du legst den Boden mit einer Abdeckfolie aus und fixierst sie anschließend mit Klebeband am Rand. Sind bereits Möbel aufgestellt, kannst Du sie in ein anderes Zimmer räumen. Sind sie zu groß, dann platziere sie in der Mitte des Raums und decke sie ebenfalls mit einer Folie ab.

Im Anschluss gilt es noch Kleinteile wie Steckdosen, Lichtschalter und Co. zu entfernen. Auch die alte Tapete muss abgelöst werden. Hierzu trägst Du Tapetenlösemittel auf oder alternativ kannst Du auch Wasser mit einem Schuss Waschmittel nehmen. Anschließend kannst Du die Tapete mit einem Spachtel abziehen. Sollten große Unebenheiten auftauchen, solltest Du diese mit Spachtelmasse ausgleichen.

Abziehen der alten Tapete
Abziehen der alten Tapete ®Adobe Stock

Grundieren vor dem Tapezieren

VorkleisternGrundierungWechselgrund
UntergrundModerner Gipsputz, BetonAlte Untergründe, Wände mit starken FarbunterschiedenGipskarton

Zuschneiden der Tapete

Die notwendige Länge einer Tapetenbahn bekommst Du, wenn Du mit dem Zollstock von der Deckenkante bis zur Fußleiste misst. Füge dann noch 10 cm dazu, um etwas Spielraum zu haben. Wenn die Bahn dann fixiert ist, kannst Du sie entsprechend kürzen.

Zuschneiden der Tapete mit dem Cutter
Zuschneiden der Tapete mit dem Cutter ®Adobe Stock

Bei Mustertapeten geht es leider nicht so einfach. Hier werden die Bahnen versetzt angebracht, damit die Muster zueinander passen. Dabei ist die Angabe der Versatzlänge, des sogenannten Rapports, auf der Packung zu beachten.

Ran an den Kleister

Der Tapetenkleister wird als nächstes vorbereitet. Rühre den Kleister mit Wasser nach der Packungsangabe an. Danach ist er bereit zum Auftragen auf die Tapete. Achte darauf, dass die Tapete gleichmäßig bestrichen ist. Nur so kann sie optimal an der Wand haften. Eine Ausnahme stellt noch Vliestapete dar. Sie wird nicht eingestrichen, sondern hier wird der Kleister auf die Wand gepinselt.

Einstreichen der Tapete mit Kleister
Einstreichen der Tapete mit Kleister ®Adobe Stock

Ist der Kleister aufgetragen, faltest Du die beiden Tapetenenden zu 1/3 und 2/3 ein. Wichtig ist dabei, keine harten Kanten ins Papier zu machen, sondern weiche Schlaufen zu lassen. Das Falten ist nötig, da es ca. 10-15 Minuten dauert bis der Kleister in die Tapete eingedrungen ist. Du kannst sie in der Zwischenzeit weglegen und weitere Bahnen vorbereiten.

Das Tapezieren

Begonnen wird an der hellsten Stelle im Raum, meist in der Nähe des Fensters. Richte die erste Bahn mit Hilfe einer Wasserwaage gerade aus. Sie ist der Ausgangspunkt für alle weiteren Bahnen. Tapeziert wird dann von oben nach unten. Zwischen Decke und Zimmerwand wird die Tapete angebracht. Dabei können ein paar Zentimeter überstehen gelassen werden.

Verläuft die Bahn parallel zu Deinen Anfangsmarkierungen oder der Bahn daneben, dann wird sie sanft mit der Hand angedrückt. Anschließend streichst Du sie mit der Tapezierbürste fest. Neben der sicheren Haftung der Tapete, werden auch Luftblasen herausgestrichen. Nach dem Fixieren der Tapete sind noch die überstehenden Enden vorsichtig abzuschneiden. Nutze dazu eine Schere oder einen Cutter.

Während und auch nach dem Tapezieren solltest du die Fenster geschlossen halten. Das ist wichtig, damit der Kleister gleichmäßig und vollständig trocknen kann. Des Weiteren wird über Steckdosen oder ähnliche Hindernisse in der Wand drüber tapeziert. Erst wenn die Tapete trocken ist, wird die Stelle eingeschnitten.

Feststreichen der neuen Tapete
Feststreichen der neuen Tapete ®Adobe Stock

Die Ecke tapezieren

Die geraden Flächen lassen sich recht schnell tapezieren, etwas komplizierter wird es in den Ecken. Auch hier gilt: Tapeten werden immer auf Stoß geklebt und nicht überlappen lassen. Messe den Abstand von der letzten Bahn bis zur Innenkante aus. Schneide nun die Tapete in der Breite zurecht. Gib wieder ein paar Zentimeter dazu. Diesen Verschnitt schneidest Du nach dem Anbringen ab und setzt ihn auf der angrenzenden Wand an. Vor allem bei Muster- und Strukturtapeten entsteht der Eindruck, dass sie um die Ecke herumführen.

Du siehst: mit der richtigen Ausstattung ist das Tapezieren gut machbar. Beachte unsere Tipps und Deine Wohnräume erscheinen in neuem Glanz. Die ersten Wände werden eventuell noch etwas schleppend gehen, aber mit etwas Übung bist Du bald der neue Tapezier Profi.

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